Ein Leben im Dharma führen

Hinterfrage deine wahren Beweggründe und Prioritäten im Leben, um herauszufinden, welchen Platz der Dharma darin einnimmt

Den Dharma ins Zentrum deines Lebens stellen

Sind deine Bestrebungen, Hingabe und Erwartungen im Einklang?

Die meisten buddhistischen Praktizierenden streben nach Erleuchtung. Für jene, die den Pfad des Bodhisattvas gehen, ist Erleuchtung das Mittel, um fühlende Wesen aus Samsara zu führen und vom endlosen Leiden zu befreien.  Bedenke: Der Erfolg deiner Dharma-Praxis liegt nicht nur in der Priorität, die du ihr gibst, sondern ist auch ein Weg des persönlichen Wachstums und der inneren Erfüllung.

Du musst nicht auf dem höchsten Niveau praktizieren. Wenn dein Dharmapfad jedoch nicht mit deinen Erwartungen an die Ergebnisse übereinstimmt, wirst du dich fragen, warum die gewünschten Resultate ausbleiben, und darunter leiden. Es ist entscheidend zu erkennen, dass du große Verwirklichungen wie die Erleuchtung in diesem Leben nicht erwarten kannst, wenn Dharma nicht deine höchste Priorität hat. 

Der Nutzen, den du aus deinem Dharmapfad ziehst, sowie dein Erfolg hängen entscheidend von der Art des Pfades ab, den du wählst. 

Oft haben wir das Problem, dass unsere Prioritäten nicht mit unseren Erwartungen an den Erfolg auf unserem Dharmapfad übereinstimmen, was zu Enttäuschung oder Entmutigung führen. Wenn du deine Prioritäten nicht klar erkennst oder unrealistische Vorstellungen hast, gibst du möglicherweise schnell auf. Passiert dies, können die Konsequenzen ein unglückliches Leben und ein überwältigendes Sterben sein. Selbst wenn das nicht der Fall ist, ist es ratsam, auf unrealistische Erwartungen zu verzichten.  Wenn du realistisch bleibst, wirst du, unabhängig vom Erfolg deiner Dharma-Praxis, kein Bedauern empfinden. 

 

Hinterfrage ehrlich
Warum praktizierst du tatsächlich den Dharma?

Dieser Abschnitt soll dir helfen, Klarheit zu gewinnen, damit du deine Prioritäten und Erwartungen in Einklang bringen kannst.
Jede Form der Dharma-Praxis zeigt, dass du dich in die richtige Richtung bewegst.

 Dharma-Praxis bedeutet, deinen Geist zu schulen. Diese Schulung kann in einer Höhle erfolgen, aber ebenso in der Familie, in der Gemeinschaft, im Sangha oder sogar im Geschäftsleben – sie kann überall stattfinden. Entscheidend ist, dass du Wege findest, Dharma in dein Leben zu integrieren, sodass deine Aussage „Dharma ist meine oberste Priorität im Leben“ auch in deinem Handeln sichtbar wird. Du musst nicht dein gesamtes Leben aufgeben oder Dharma zur einzigen Priorität machen. Wichtig ist, realistisch und ehrlich mit deinen Prioritäten umzugehen und von dort aus weiterzugehen. Sobald wir unsere Prioritäten erkannt haben, sollten wir uns die Frage stellen, warum wir praktizieren. 

Wir alle wünschen uns, dass unsere Motive rein und optimal sind. Dennoch können unsere Vorstellungen über die Praxis und die Realität voneinander abweichen. Daher ist es entscheidend, zu hinterfragen, warum wir Dharma praktizieren. Unabhängig davon, aus welchem Grund du zum Dharma gefunden hast, hat jeder dieser Gründe seinen Nutzen; doch da die Motivationen variieren, fallen auch die Ergebnisse unterschiedlich aus. Es gilt, die Gründe, aus denen wir den Dharma entdeckt haben, in wahre Dharma-Motivationen zu transformieren, um die besten Ergebnisse aus unserer Praxis zu erzielen. Die folgende Liste von Möglichkeiten ist nicht in einer strikten Reihenfolge angeordnet.

 

Schmerzhafte Umstände lindern

Ein häufiger Grund, aus dem Menschen den Dharma oder die Praxis finden, ist, dass sie einen Moment erleben, in dem Dharma als Schmerzmittel wirkt. Bist du zum Dharma gekommen, weil du deine Arbeit verloren hast, an einer Krankheit leidest oder eine schmerzhafte Trennung durchlaufen hast? Praktizierst du, wenn das Leben gut läuft, oder nur, wenn die Dinge schlecht laufen? Auch wenn das dein Grund für die Praxis ist, ziehst du einen gewissen Nutzen daraus, da du den Dharma gefunden hast. Versuche, auch zu praktizieren, wenn das Leben gut läuft, um einen tieferen Sinn zu finden. Ein schneller Weg, um schreckliche Umstände für dich selbst zu überwinden, ist es, sich darauf zu fokussieren, anderen Nutzen zu bringen. Ein schneller Weg, um für sich selbst Leiden in der Zukunft zu vermeiden, ist es, den Fokus auf den Nutzen anderer zu legen.

Heilmittel für Langeweile oder eine Gewohnheit

Du weißt nicht, was du mit deinem Leben anfangen sollst? Praktizierst du den Dharma, weil du keine Leidenschaften im Leben hast und etwas zu tun brauchst? Praktizierst du, weil es in der Kultur üblich ist? Tun es alle deine Freund:innen und deine Familie? Einige von uns sind mit dem Dharma aufgewachsen und haben nie besonders tiefgründig darüber nachgedacht. Natürlich schaffst du immer noch gutes Karma, indem du Dharma praktizierst, aber es gibt viel mehr, wenn du eine größere Motivation als Langeweile oder Gewohnheitsenergie findest. Wenn du feststellst, dass du kulturelles Dharma praktizierst, dann nimm dir die Zeit, analytisch zu überprüfen, ob das kulturelle Dharma mit dem tatsächlichen Dharma übereinstimmt.

Urlaub vom Leben nehmen

Viele von uns sind von der modernen Welt erschöpft und wollen eine Pause von der Arbeit oder vom Leben. Also suchen wir uns eine Meditationsgruppe und dann ein Retreat oder ein Dharma-Zentrum, um dem Alltag zu entfliehen. Wenn du deinen Beweggrund wirklich über die banalen Aspekte der Stressreduzierung und Achtsamkeit hinaus ausdehnen kannst, schaffst du die Möglichkeit, deine eigene wahre Natur zu erkennen. Um zu überprüfen, ob du Urlaubs-Dharma praktizierst, überlege, ob du ein schickes Zimmer in einem Retreatzentrum brauchst oder ob du bereit bist, auf dem Boden zu schlafen und einfaches Essen zu essen, nur um die Möglichkeit zu haben, zu praktizieren. Der größte Nutzen von Meditation und Rückzug zeigt sich erst, wenn das Streben über die Stressreduzierung hinausgeht.

Wohlfühl-Dharma

Viele Menschen praktizieren Dharma zum Vergnügen, um sich besser zu fühlen oder um das befriedigende Gefühl zu haben, etwas Gutes zu tun. Wir alle tun gerne gute Dinge. Diese Freude daran, Gutes zu tun, ist ein nützlicher Schritt auf dem Pfad zur freudigen Anstrengung eines Bodhisattvas. Es ist nichts falsch daran, aber wenn du hauptsächlich für dein Selbstwertgefühl praktizierst und an dem Ergebnis anhaftest, nicht an der Absicht, dann erfährst du vielleicht nicht die unendliche Kraft des Bodhicitta. Verleihe deiner Wohlfühl-Dharmapraxis mehr Kraft mit dem wahren selbstlosen Bestreben, anderen ohne Anerkennung oder Belohnung zu helfen.

Hobby-Dharma

Praktizierst du nur, wenn du Lust dazu hast und nur in den Bereichen, die dich interessieren? Musst du die Praxis mögen, um daran interessiert zu sein, sie zu machen? Wenn ja, dann ist Dharma vielleicht zu deinem Hobby geworden. Freu dich! Dharma ist ein weitaus besseres Hobby, was zukünftige Karmas betrifft, als etwa Karten zu spielen oder auf Pferderennen zu wetten. Wenn du angefangen hast, dein Leben für den Dharma umzugestalten, Tätigkeiten angenommen hast, die Zeit und Bedingungen für den Dharma schaffen, und akzeptiert hast, Dinge zu tun, die du nicht magst oder genießt, zum Wohle der Sangha und aller fühlenden Wesen, dann kannst du sicher sein, dass dein Dharma über ein Hobby hinausgeht.

 

Deine existenzielle Krise heilen

Warum sind wir hier? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist der Zweck meines Lebens und was ist, wenn ich nie einen finde? Dharma hilft auf hervorragende Weise, einige dieser drängenden Fragen der modernen Welt zu beantworten. Viele Menschen hatten früher nicht den Luxus, sich über diese Fragen den Kopf zu zerbrechen. Sie lebten, um zu überleben. In der heutigen Welt haben wir alle den Luxus, nachzudenken. Dharma kann ein tiefgründiger Schritt in Richtung Sinn, Verbindung und Lebenszweck sein. Es ist eine sehr gute Nachricht, dass wir alle Buddhanatur haben und alle verborgene Buddhas sind, die darauf warten, sich zu enthüllen. Existenzielle Krisen entstehen oft aus extremer Selbstbezogenheit. Der Schlüssel ist, dass du, sobald du deine eigene Krise gelöst hast, weitergehst und hilfst, andere fühlende Wesen zu befreien.

Aberglauben lindern

Praktizierst du Dharma, um deine Ängste und deinen Aberglauben im Leben zu überwinden? Sicherlich können die Dharma-Beschützer dir helfen, aber sie können dir umso mehr helfen, je tiefer deine authentischen Gründe für die Dharma-Praxis sind. Die Gottheiten sind dazu da, unseren Weg zur Befreiung zu schützen statt nur unsere weltlichen Sorgen. Um die Dämonen in deinem Geist und schwierige karmische Umstände wirklich zu überwinden, kannst du die kraftvollen Dharma-Praktiken nutzen, um deine karmische Schuld zu begleichen. Um letztlich geschützt zu sein,musst du deinen eigenen Geist gründlich untersuchen. Du kannst dies Schritt für Schritt tun. Anstatt von Angst und Sorgen verzehrt zu werden, entdecke die wahre Natur von Angst und Sorgen und entdecke deine wahre, grenzenlose, furchtlose Natur.

Dharma zur Steigerung des Egos

Fast jeder praktiziert Dharma, um sein Ego zu stärken oder um die acht weltlichen Belange wie einen höheren sozialen Status zu erreichen. Wir alle wollen gesund und wohlhabend sein, ein langes Leben führen und glücklich und angesehen sein. Das ist normal im Samsara. Hast du den Dharma durch den Medizinbuddha gefunden, um dich selbst oder einen geliebten Menschen zu heilen, oder durch die Wohlstandspraktiken von Dzambhala? Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Bestreben zu kultivieren, dass nicht nur du selbst, sondern alle diese Vorteile erfahren. Diejenigen, die sich auf dem Tantra-Pfad befinden, können daran arbeiten, diese weltlichen Anliegen in Dharma-Anliegen zu verwandeln, die allen fühlenden Wesen zugutekommen. Letztendlich ist der Dharma für unser aller Befreiung und hat größere Vorteile zu bieten, jenseits des Egos.

Suche nach Segen & Lebensverbesserung

Viele Menschen kommen zum Dharma, um Segnungen für ihr Kind, ihr Haus, ihr Auto, ihre Ehe und ihren Reichtum zu erhalten. Ob aus blindem oder wahrem Glauben, wenn du Segnungen suchst, hat der Glaube an den Dharma bereits einen gewissen Nutzen. Der Glaube ist wichtig, aber wichtig sind auch deine Absichten und Handlungen. Der Buddha lehrte uns, dass wir uns üben und die Verantwortung für unser Karma übernehmen müssen. Es ist also wichtig, darüber nachzudenken, ob man ein Konsument von Dharma-Segen ist und nach einem gottähnlichen Wesen sucht, das für das eigene Leben verantwortlich ist. Wenn du dich hier wiederfindest, ist der nächste Schritt, den Dharma zu studieren, um zu lernen, wie du die Verantwortung für deine eigene Befreiung und das Karma, das du erzeugst, übernehmen kannst.

Siddhis oder Wunder erwünschen

Praktizierst du den Dharma, um ein unrealistisches Siddhi oder Wunder zu erlangen? Vielleicht hast du von yogischen Siddhis wie dem Fliegen gehört oder, dass alte Meister Nekromantie praktizierten. Oder du steckst in deinem Leben in Schwierigkeiten und hoffst auf ein Wunder, dass all deine momentanen Probleme löst. Wenn das der Fall ist, ist es gut, zu überprüfen, ob deine Bestrebungen mit deinem Engagement und deinen Lebensprioritäten übereinstimmen. Wenn du dich auf das letztendliche Siddhi ausrichtest, können die anderen Siddhis wenn nötig entstehen. Wenn du dich aber darauf konzentrierst, weltliche Siddhis zu erlangen, wirst du bestimmt die Befreiung nicht erlangen. Es liegt also an dir, zu entscheiden, was dein Ziel ist.

Als spirituelle:r Lehrer:in berühmt sein

Vielleicht strebst du danach, andere von ihrem Leiden zu befreien, und das ist dir wirklich wichtig oder auch nicht. Du willst dafür anerkannt und verehrt werden. Du bist dir dessen vielleicht nicht einmal ganz bewusst. Denn es könnte entweder auf der offensichtlichen oder subtilen Ebene sein, dass du ein als große:r spirituelle:r Lehrer:in wirken willst. Vielleicht hat das samsarische Leben für dich nicht funktioniert, so dass du denkst, aus der „realen“ Welt auszusteigen und ein:e spirituelle:r Lehrer:in zu sein, sei ein entspannterer Lebensweg. Das Hauptproblem ist, dass du anderen überlegen sein willst. Da dein Weg also mehr Demut und wahres Bodhicitta erfordert, wird es schwer sein, hohe Ebenen der spirituellen Errungenschaften zu erreichen, für die du so gerne bekannt sein möchtest.

Gegengift für schlechtes Karma

Vielleicht hast du etwas über Karma gelernt und bist davon überzeugt. Vielleicht möchtest du schlechtes Karma beseitigen, um ein besseres Leben zu führen. Vielleicht möchtest du sogar ein besseres nächstes Leben führen, sodass du dich darauf konzentrierst, gutes Karma zu schaffen. Dies ist ein großartiger Schritt auf dem Weg. Wenn du wirklich Verantwortung für die Ursachen und Bedingungen dieses und zukünftiger Leben übernimmst, wirst du garantiert bessere Ergebnisse erzielen. Der Nachteil ist, dass dies eine weitere Form des Egoismus sein kann. Dein Blick ist zu eng und deine Vision zu kurz, so dass du sehr ehrgeizig deine eigenen schlechten Bedingungen für dich selbst beseitigen willst. Wenn du so praktizierst, ist es schwer, schlechtes Karma loszuwerden, weil dein Ansatz nicht altruistisch ist.

Persönliches spirituelles Wachstum

Wenn du weißt, wie du selbst wachsen kannst und nicht den Segen anderer suchst, um deine Probleme zu lösen, dann befindest du dich vielleicht auf einem echten Weg der Selbstverwirklichung. Wenn du dich auf dem Theravada-Pfad befindest, persönliche Selbstbefreiung suchst und auf diese Weise praktizierst, dann passt das zusammen. Du musst überprüfen, ob du versehentlich auf diesem Pfad bist, wie viele disziplinierte und fleißige Meditierende, die glauben, auf dem Mahayana- oder Vajrayana-Pfad zu sein, denen es aber an Bodhicitta, Dankbarkeit und/oder Guru-Hingabe mangelt.

Anderen Nutzen bringen

Bei denjenigen, die wirklich auf dem Bodhisattva-Pfad sind, konzentriert sich die Dharma-Praxis darauf, anderen zu helfen. Man schult den eigenen Geist und bringt sich selbst und anderen Nutzen. Du weißt, dass du keine großen spirituellen Errungenschaften erreichen kannst, ohne liebende Güte und Mitgefühl für fühlende Wesen zu kultivieren. Du schätzt es, dass deine Sangha und deine spirituelle Gemeinschaft mit dir auf diese Reise gehen. Du kannst mehr Wesen helfen, zusammenzuarbeiten. Dein Lebensfokus liegt nicht darauf, wie hoch dein Einkommen ist, sondern darauf, was du auf deinem spirituellen Weg tust, um anderen zu helfen.

Schnellspur zur Erleuchtung

Wenn du die Hindernisse deines Lebens als Teil deines Pfades in Chancen verwandeln kannst, dann bist du auf der Schnellspur des Dharma, die Herausforderungen als Geistesschulung annimmt. In diesem Stadium bist du auf eine bessere Wiedergeburt oder Befreiung ausgerichtet. Du kannst durch viele Hindernisse hindurcharbeiten, um anderen zu helfen, weil du Klarheit über deine große Vision hast. Diese Entschlossenheit gibt dir die Entschiedenheit, mit Schwierigkeiten umzugehen, die dir hilft, deine Begrenzungen zu überwinden und deine grenzenlose Natur zu erreichen.

Ausgerichtet auf die Buddha-Natur

Der Dharma konzentriert sich auf die Buddha-Natur und man erkennt, dass alles andere nur eine vorübergehende Realität ist. Die Menschen suchen die richtige Sicht und den wahren Tantra-Pfad. Wenn sich deine Praxis hauptsächlich auf die letztendliche Wahrheit bezieht, dann ist jede Tür oder jeder Schlüssel dafür dein Hauptaugenmerk, wie die Guru-Hingabe und reine Wahrnehmungen. Du wirst alle Herausforderungen als Segen sehen und am schnellsten wachsen.

Auch wenn es kein romantischer Zugang zum Dharma ist, hilft dir dieser praktische Ansatz, mit Klarheit zu praktizieren und auf deinem Weg wirksam voranzukommen.

Was bedeutet es, Dharma zur obersten Lebenspriorität zu machen?

Betrachte deine samsarischen Beziehungen, deine berufliche Laufbahn, deinen Job oder deine Arbeit und deinen Dharmapfad. Wenn du eines davon aufgeben müsstest – wofür würdest du dich entscheiden?  Diese einfache Frage kann dir dabei helfen, dein derzeitiges Engagement für den Dharmapfad – ein Weg von essentieller Bedeutung – und die Ernsthaftigkeit deiner Praxis besser zu verstehen.

Du kannst jede beliebige Motivation aus der obigen Liste wählen und danach praktizieren – die Entscheidung liegt ganz bei dir. Unabhängig von der Tiefe deiner Dharma-Praxis wird das Ergebnis stets positiv sein.   Daran ist nichts auszusetzen.  Unabhängig davon ist es von großer Bedeutung, dir darüber im Klaren zu sein, was du tust, damit dein Weg realistisch ist, dir Vertrauen gibt und die Ergebnisse deinen Erwartungen entsprechen. So wirst du nichts bereuen, selbst wenn du heute oder morgen sterben würdest. Wenn du dies erreichen kannst, praktizierst du tatsächlich den Dharma. Noch wertvoller ist es, wenn du voller Zuversicht auf deine Wahl zurückblicken kannst – sei es, dass du eine bessere Wiedergeburt als Mensch oder das Reine Land anstrebst – und dem nächsten Lebensabschnitt ohne Bedauern entgegensiehst.

Genau deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, in welchem Ausmaß wir den Dharma ins Zentrum des Lebens stellen und ob unser Handeln tatsächlich mit unseren Zielen übereinstimmt oder nicht. „Richtig” oder „falsch” bedeutet lediglich, dass du erkennst, ob deine Prioritäten mit dem übereinstimmen, was du anstrebst – nicht mehr und nicht weniger.  Ein kleines Beispiel: Wenn jemand sagt, „Mein Dharmapfad ist das Wichtigste, aber ich kann mir ein Retreat nicht leisten” oder „Ich habe keine Zeit; ich muss mich um die Arbeit, die Familie und noch vieles andere kümmern,” dann lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie viel Geld und Zeit du in deinen Lebensunterhalt und andere Aktivitäten aufwendest – vielleicht zehnmal mehr als in den Dharma und die Dharma-Praxis. Falls dies zutrifft, könnte der Dharmapfad tatsächlich nur auf Platz zehn oder am unteren Ende deiner Prioritätenliste stehen. Das ist völlig in Ordnung, wenn du diese Entscheidung bewusst triffst und entsprechend keine großen Erwartungen an Erfolge hast – dann spielt der Dharma eine kleine, oberflächliche Rolle, die sich leicht verwirklichen lässt.

Alles, was du tun musst, ist zu entscheiden, auf welcher Stufe der obigen Liste du dich befindest. Überprüfe die Liste regelmäßig, um dir bewusst zu werden, was du tust. Frage dich: „Was ist wünschenswert? Was sollte ich tun?” Wenn du tiefere Einsichten gewinnen möchtest, bedenke Folgendes: Alle weltlichen Ziele bieten keinerlei Garantien für ein gutes Ergebnis, und selbst wenn es ein geringfügig positives Resultat gibt, kannst du nicht mehr erwarten – selbst wenn du Glück hast. Diese Ergebnisse sind zudem nur auf dieses Leben beschränkt und haben nichts mit dem Tod oder zukünftigen Leben zu tun. Wenn wir uns auf weltliche Ziele fokussieren, vernachlässigen wir unsere Zukunft und versäumen eine angemessene Priorisierung. Glaubst du nicht an Wiedergeburt, so kannst du dennoch erkennen, dass deine heutigen Entscheidungen und Prioritäten deine Zukunft beeinflussen – das ist ein Beispiel für Karma. Wenn du an Karma und viele Leben glaubst, erscheint dieses Leben winzig – nicht einmal ein Atom oder ein kleines Teilchen im Universum. Das gesamte Universum liegt in unseren Händen, wenn wir es richtig priorisieren; doch wenn wir es falsch tun, verschwenden wir es. So einfach ist das. Kein großes Problem, oder? Ha! Ha! Ha!

Wenn du dich als wahre:n Dharma-Praktizierende:n betrachtest, wird der reine Dharma alle Wesen für immer befreien. Das ist der einzige Grund, warum wir uns für den reinen Dharma und sogar für den höheren Dharmapfad, den höchsten Dharmapfad, entscheiden. Wenn wir jedoch den Dharma nicht zur obersten Priorität machen, wie kann er dann auf diesem höchsten Niveau wirken? Das ist unmöglich! Ein solcher Ansatz wäre ein vollkommen illusorischer Fehler. Daher ist es unerlässlich, dass du dir, um dich als echte:n Dharma-Praktizierende:n zu verstehen, der richtigen Priorisierung voll bewusst und achtsam bist. Es gibt für dich keine andere richtige Wahl. Wir sollten die Bedeutung dieser Reflexion anerkennen und die damit verbundenen Chancen bestmöglich nutzen!

Lebe den Dharma 

Nachdem du herausgefunden hast, wie der Dharma in dein Leben integriert werden kann, bist du in der Lage, auf die Weise zu praktizieren, die für deine aktuelle Situation am Sinnvollsten ist.

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