Meditieren lernen

Befreie deinen eigenen Geist

Während viele Menschen in der heutigen Zeit zur Meditation finden, um Stress zu reduzieren und Bewältigungsstrategien für ihr modernes Leben zu entwickeln, war Meditation ursprünglich für einen anderen Zweck gedacht. Ihr eigentlicher Zweck besteht darin, den Geist mit der wahren Natur der Dinge vertraut zu machen. In diesem Prozess entwickelst du viele Fähigkeiten wie Konzentration und geistige Flexibilität, die es dir letztendlich ermöglichen, deinen eigenen Geist zu befreien. Alle tragen die Buddhanatur in sich – eine vollkommen friedvolle und kraftvolle Fähigkeit, mit allem umzugehen. Diese wahre Natur wirst du erkennen, wenn du deinen eigenen Geist befreist. Das bedeutet, dass du bereits eine grenzenlose Fähigkeit besitzt, in Frieden zu sein, frei von Stress und mit allem fertigzuwerden. Sie ist nur vor dir verborgen. Unabhängig davon, ob du zum ersten Mal mit der Meditation beginnst oder eine authentische Praxis verstehen möchtest – die unten angeführten Bücher sowie der Kurs werden dir auf jeden Fall von Nutzen sein. Eine regelmäßige, beständige und authentische Meditationspraxis führt dazu, dass wir uns unser selbst mehr gewahr sind , sodass wir mehr geistige Kapazität für konstruktive Reaktionen und Entscheidungen entwickeln. Dies beeinflusst, wie wir positive Beziehungen zu anderen pflegen, mit Stress umgehen und schwierige Situationen bewältigen. Zudem kann es unsere kognitive Funktion und körperliche Gesundheit fördern. Für eine sinnvolle Veränderung ist es wichtig, dass Meditation – genau wie das Zähneputzen oder eine gesunde Ernährung – Teil unserer täglichen Routine wird.

Beginne mit ein paar Minuten pro Tag

In unserer modernen Welt wollen wir alle sofortige Ergebnisse. Wir glauben auch, dass das Ergebnis schneller eintritt, je mehr wir uns anstrengen. Aber wenn du etwas zum ersten Mal machst, musst du mit kleinen Schritten beginnen. Menschen beginnen mit Übungen wie Meditation und erwarten, dass es einfach ist. Bei anderen neuen Tätigkeiten, wie dem Erlernen einer Fremdsprache, erwarten sie das nicht, aber wenn es um etwas geht, in dem Meister jahrelang trainiert haben, erwarten sie, dass es einfach ist. Es ist nicht einfach, wenn man beginnt. Doch es gibt keinen Grund, entmutigt zu sein. Diese Praxis ist ein Training für den Geist. Beim ersten Versuch, Fahrrad zu fahren, bist du auch nicht sofort bereit, an der Tour de France teilzunehmen. Ähnlich verhält es sich mit der Meditation: Beim ersten Mal wirst du vielleicht nicht sofort den Frieden und die Fähigkeit finden, mit dem Leben umzugehen, nach denen du dich sehnst. Zu Beginn könnte es sogar so wirken, als sei dein Geist stärker von Stress und Ängsten erfüllt, als du erwartet hast. Dein Geist wird jedoch nicht schlechter. Warum fühlt es sich dann so an? Weil du dir zuvor nie bewusst die Zeit genommen hast, ihn wirklich zu betrachten. Er war immer da, abgelenkt, erfüllt von endlosem Geplapper, Empfindungen und Emotionen, aber du hast nie genau hingesehen. Du hast nie wirklich konzentriert oder fokussiert auf ihn geachtet. Deshalb ist es, wie bei allem, besser, langsam und Schritt für Schritt zu beginnen.

Wenn du nur ein paar Minuten, mehrmals am Tag, inne hältst, um präsent zu sein, gehst du schon in die richtige Richtung. Genau wie beim Fahrradfahren: Zu Beginn kannst du vielleicht nicht weit fahren, bevor du fällst. Wenn du zum ersten Mal meditierst, wirst du deine Konzentration vielleicht nicht länger als ein paar Momente oder Minuten halten können. Es gibt keinen Grund, dich als Anfänger:in zu zwingen, eine Stunde oder gar mehrere Tage am Stück zu sitzen. Khentrul Rinpoche hat den untenstehenden Kurs und einige sehr kurze geführte Meditationen entwickelt, die uns helfen, den Einstieg zu finden. Mit fortschreitendem Training kannst du dann immer länger meditieren. Du kannst 20 Minuten, 30 Minuten, eine Stunde oder sogar viele Stunden am Tag sitzen. Mit nur einem kleinen ersten Schritt in die richtige Richtung kannst du beginnen, die Fähigkeit eines Kriegers oder einer Kriegerin zu kultivieren, in jedem Moment zu meditieren.

Studiere den buddhistischen Weg der Meditation

Manche Menschen fühlen sich zur Meditation hingezogen, weil sie sie als Mittel sehen, sich selbst zu verbessern oder zu etwas anderem zu werden, oft mit einem weltlichen Ziel im Blickfeld. Das letztendliche Ziel des buddhistischen Pfades jedoch ist es, mit jenem in Berührung zu kommen, was wir bereits haben, aber nicht erkennen können – unsere reine, innewohnende wahre Natur. Unsere höchste Buddhanatur besitzt unbegrenztes Mitgefühl und geschickte Mittel, für andere da zu sein, sowie unendliche Kraft. Das Erkennen dieser Natur führt zu letztendlichem und dauerhaftem Glück, das über dieses Leben hinausgeht. Spezifische Meditationstechniken und andere Methoden, die auf diesem Pfad verwendet werden, wurden von vielen spirituellen Meistern der Linie praktiziert und weitergegeben, um dieses Ziel erfolgreich zu erreichen. Viele Menschen bezeichnen sich als Meditationslehrer:innen, und es gibt eine Menge an New-Age-Informationen da draußen. Es ist daher wichtig, sicherzustellen, dass du Anweisungen hast und verstehst, die über Jahrhunderte hinweg von Meister:innen weitergegeben und erprobt wurden, die ihre Lehren verwirklicht haben. Es ist auch wichtig, eine Orientierung für deinen Weg auf dem Meditationspfad zu haben. Dann musst du dich nicht fragen oder sorgen, ob du es richtig machst oder ob du in die richtige Richtung gehst. Du wirst durch dein Studium des Shamatha- und Vipassana-Pfades wissen, was dich erwartet. Erhalte eine klare Orientierung, indem du Khentrul Rinpoches Bücher liest. Für diejenigen, die ihre Meditationspraxis verbessern möchten, empfiehlt sich Ein Authentischer Leitfaden zur Meditation. Du wirst davon profitieren, auch wenn du kein Buddhist bzw. keine Buddhistin bist. Für diejenigen, die verstehen möchten, wo Meditation im buddhistischen Pfad ihren Platz hat, gibt es das Buch Die Enthüllung der Inneren Wahrheit, Band 1. Dieses Buch bietet einen Überblick darüber, wie du auf dieser Reise deine Praxis selbst vertiefen kannst.

Wie schnell möchtest du dich transformieren? 

Wie schnell du meditative Verwirklichungen kultivierst, hängt mehr von deinem Bestreben und Ziel ab als nur davon, wie viel du praktizierst. Zwei Personen können einen Monat lang Vollzeit praktizieren, aber sie werden aufgrund unterschiedlicher Motivationen möglicherweise nicht den gleichen Nutzen daraus ziehen. Deshalb können einige Menschen 10 Jahre lang meditieren, ohne eine Verwirklichung zu erlangen, während es einer anderen Person gelingt, den gesamten Pfad in 10 Tagen zu verwirklichen. 

Das mag zunächst seltsam oder widersprüchlich erscheinen. Lassen wir uns also diese Praxis auf einer tieferen Ebene verstehen. Wenn dein Bestreben darin liegt, Stressabbau für dich selbst zu erreichen, dann ist dein Ziel sehr begrenzt. Es mag groß erscheinen, wie etwas, das bereits schwierig für dich ist, aber im größeren Zusammenhang betrachtet, ist es sehr klein. Wenn du jedoch das Bestreben hast, allen fühlenden Wesen zur Befreiung zu verhelfen, so grenzenlos wie der Raum, damit sie letztendlichen Frieden und Glück finden und ihre eigene verborgene Wahrheit enthüllen, dann ist dieses Ziel gewaltig. Die zweite Motivation beruht auf der Kraft von Bodhicitta, die auf einer letztendlichen Ebene untrennbar mit deiner eigenen Natur verbunden ist. Du versuchst also, den Frieden deiner wahren Natur zu enthüllen und verlässt dich auf den grenzenlosen Frieden deiner wahren Natur, um dich zu führen. Jeder Moment, den du mit dieser Absicht meditierend verbringst, wird mit grenzenloser Kraft multipliziert, man kann es sich als unendlich vorstellen. Wenn du dich nur darauf konzentrierst, deinen Stress abzubauen, damit du besser in Samsara zurechtkommst, verlässt du dich nicht auf deine wahre Natur für die Transformation. Du verlässt dich auf Samsara. Und in Samsara gibt es über 8 Milliarden Menschen auf dieser Erde. Du sorgst dich nicht darum, dass auch alle anderen Frieden finden, wodurch dein Fokus sehr eng ist. Daher kannst du dir vorstellen, dass jeder Moment, den du meditierend verbringst, vielleicht mit dem Faktor 10 multipliziert wird. Es ist nicht nichts, weil du Meditation praktizierst, aber es ist nicht kraftvoll transformierend aufgrund der begrenzten Kraft der Motivation deines Geistes. Dein Fortschritt hängt nicht nur von der Weisheit ab, die du erlangst, sondern auch von der Menge an gutem Karma oder Verdiensten, die du in deinem Leben ansammelst. Je mehr gutes Karma und Verdienste du besitzt, desto schneller wird deine Praxis voranschreiten. Das Bestreben, andere zu unterstützen, führt schneller zu einer Ansammlung von positivem Karma, als wenn du dich ausschließlich auf dich selbst fokussierst. Wenn du also wirklich im besten Sinne egoistisch sein und weniger Stress in deinem Leben haben möchtest, musst du auch das Wohlergehen anderer im Blick haben. Diese tiefere Absicht wird dir helfen, dein eigenes Ziel, weniger gestresst zu sein, schneller zu erreichen. Um diese Motivation besser zu verstehen, ermutigt dich Khentrul Rinpoche, den Bodhisattva-Pfad zu studieren.

Fortgeschrittene Meditationspraxis

Sobald du die Grundlagen der Meditation beherrschst, bietet Dzokden viele tiefgründige und fortgeschrittene Meditationsübungen, die auf dem geheimen Mantrayana basieren. Unsere Gemeinschaft konzentriert sich im Allgemeinen auf diese fortgeschrittenen Übungen, die die Praktizierenden so schnell wie möglich mit ihrer wahren Natur verbinden. Das liegt daran, dass unsere Linie, die Jonang, die erfahrungsbasierte Weisheit betont. Vertreter:innen dieser Linie möchten, dass die Praktizierenden ihre eigene Buddhanatur so schnell wie möglich durch nicht-konzeptionelle Meditationsübungen enthüllen. Für diejenigen, die ernsthaft auf dem Pfad zur Erleuchtung voranschreiten, bietet Khentrul Rinpoche den Weg der Kalachakra-Vollendungsstufe mit der erfahrungsbasierten Praxis der 6 Vajrayogas an. Jede dieser yogischen Übungen enthält tiefgründige meditative geschickte Mittel, die sich darauf stützen, deine eigene Buddhanatur zu enthüllen. Um diese Übungen effektiv zu meistern, musst du das Kalachakra-Tantra studieren und praktizieren sowie die drei Arten des Vertrauens – Vertrauen in dich selbst, in den Guru und in den Pfad – dieser Linie kultivieren. Die Übungen umfassen die einspitzige Rezitation von Mantren, die Meditation im Dunkeln, bei der Körper, Sprache und Geist isoliert werden, die Meditation mit Blick in den Himmel, die Meditation während der Durchführung geheimer Pranayama- und Yoga-Asanas, die direkt mit deinem feinstofflichen Körper arbeiten, sowie die Arbeit mit deinen Emotionen und vielen anderen tiefgründigen geschickten Mitteln. All diese Übungen wirken nur, wenn der Schüler bzw. die Schülerin Ehrfurcht und Hingabe für den Lama hat, Vertrauen in den Pfad besitzt und den Dharma ins Zentrum des eigenen Lebens stellt. Erinnere dich daran, dass der wichtigste Faktor für den Fortschritt auf deinem Meditationspfad die Motivation ist, mit der du übst. Diese Übungen funktionieren auf gleiche Weise. Sie beruhen nicht nur auf Fähigkeiten und Techniken, sondern auch auf Bodhichitta, reiner Wahrnehmung und Hingabe zum Lama.

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