Grundrechteerklärung der Spender:innen

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Die von Dzokden übernommene Grundrechteerklärung der Spender:innen wurde von der Association of Fundraising Professionals (AFP), der Association for Healthcare Philanthropy (AHP), dem Council for Advancement and Support of Education (CASE) und dem Giving Institute erstellt.

Die Grundrechteerklärung der Spender:innen lesen

Philanthropie basiert auf freiwilligem Handeln für das Gemeinwohl. Sie ist eine Tradition des Gebens und Teilens, die für die Lebensqualität von grundlegender Bedeutung ist. Damit Philanthropie das Vertrauen und die Anerkennung der Gesellschaft verdient und Spender:innen sowie potenzielle Spender:innen voller Zuversicht gemeinnützige Organisationen und Anliegen unterstützen können, erklären wir, dass alle Spender:innen folgende Rechte haben:
  1. Über die Mission der Organisation, die Verwendung der gespendeten Mittel und ihre Fähigkeit, Spenden effektiv für die vorgesehenen Zwecke einzusetzen, informiert zu werden.
  2. Über die Mitglieder des Leitungsorgans der Organisation informiert zu werden und erwarten zu können, dass das Gremium seine treuhänderische Verantwortung mit Umsicht wahrnimmt.
  3. Zugang zu den aktuellsten Finanzberichten der Organisation zu erhalten.
  4. Die Gewissheit zu haben, dass ihre Spenden für die Zwecke verwendet werden, für die sie gegeben wurden.
  5. Eine angemessene Anerkennung und Wertschätzung zu erhalten.
  6. Die Gewissheit zu haben, dass Informationen über ihre Spende im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen vertraulich und mit Respekt behandelt werden.
  7. Erwarten zu können, dass alle Beziehungen zu den Vertreter:innen von für die Spender:innen relevanten Organisationen professionell geführt werden.
  8. Darüber informiert zu werden, ob Spendenwerbende ehrenamtlich tätig, Angestellte der Organisation oder beauftragte Fundraiser sind.
  9. Die Möglichkeit zu haben, ihre Namen von Mailinglisten entfernen zu lassen, die von der Organisation weitergegeben werden könnten.
  10. Sich bei einer Spende frei fühlen zu können, Fragen zu stellen, und darauf zeitnahe, wahrheitsgemäße und transparente Antworten zu erhalten.

Die Grundrechteerklärung der E-Spender:innen lesen

Seit der Erstellung der Grundrechteerklärung der Spender:innen hat sich die Landschaft der Philanthropie erheblich verändert. Eine entscheidende Veränderung war die zunehmende Nutzung von Technologie, um Wohltätigkeit zu fördern, hauptsächlich über das Internet. Während das Internet großes Potenzial als Instrument für Spenden bietet, schafft es auch neue Herausforderungen – sowohl für Spender:innen als auch für die Wohltätigkeitsorganisationen. Da das Internet ein noch neues Medium für Spenden ist, werden bewährte Praktiken erst allmählich identifiziert, und viele Spender:innen sowie Organisationen sind sich über ihre Online-Rechte und -Pflichten unsicher. Die Grundrechteerklärung der E-Spender:innen soll die ursprüngliche Grundrechteerklärung der Spender:innen ergänzen und weitere und detailliertere Orientierung für den Bereich des Online-Spendens bieten. Neben den in der Grundrechteerklärung der Spender:innen festgelegten Rechten sollten Online-Spender:innen von ihren Online-Ansprechpartner:innen Folgendes verlangen:
  1. Klar und umgehend über den Namen der Organisation, ihre Identität, ihren Nonprofit- oder For-Profit-Status, ihre Mission und ihren Zweck informiert werden, sobald die Webseite der Organisation zum ersten Mal aufgerufen wird.
  2. Einfachen und eindeutigen Zugang zu alternativen Kontaktinformationen haben, die nicht über die Website oder E-Mail zur Verfügung stehen.
  3. Die Gewissheit zu haben, dass alle Drittanbieter-Logos, Markenzeichen, Gütesiegel und andere Identifizierungs-, Sponsoring- und/oder Unterstützungssymbole Dritter auf der Website korrekt, gerechtfertigt, aktuell und eindeutig erläutert sind.
  4. Darüber informiert zu werden, ob eine Spende dem / der jeweiligen Spender:in eine Steuerermäßgung gewährt und welche Einschränkungen für diese Ermäßigung gemäß den geltenden Gesetzen bestehen.
  5. Die Gewissheit zu haben, dass alle Online-Transaktionen und Spenden über ein sicheres, privates und geschütztes System abgewickelt werden, das die persönlichen Daten der Spender:innen schützt.
  6. Klar darüber informiert zu werden, ob eine Spende direkt an die vorgesehene Wohltätigkeitsorganisation geht oder ob sie von einer Drittpartei verwahrt oder übertragen wird.
  7. Einfachen und eindeutigen Zugang zur Datenschutzerklärung der Organisation auf deren Webseite haben und eindeutig informiert werden, welche Informationen über die Spender:innen von der Organisation gesammelt und wie diese verwendet werden.
  8. Klar über die Möglichkeit informiert zu werden, wie man sich aus Datenlisten abmelden kann, die verkauft, weitergegeben, vermietet oder an andere Organisationen übertragen werden.
  9. Keine unaufgeforderten Mitteilungen oder Anfragen erhalten, es sei denn, die Spender:innen haben dem Erhalt solcher Materialien ausdrücklich zugestimmt.
Quelle: Die Association of Fundraising Professionals